Zwergpinscher

Di Nana Genova

Brustgeschirr oder Halsband?

Brustgeschirr:

Studien belegen, dass ein passendes Brustgeschirr die schonenste Art ist, den Hund zu sichern!
In manchen Fällen (bei Fehlverhalten) kann die Umstellung auf ein Geschirr sogar zu positiven Verhaltensveränderungen beim Hund führen.
Dennoch ist es wichtig, auch beim Brustgeschirr auf die richtige Passform zu achten, denn ein schlecht sitzendes Brustgeschirr kann auch Langzeitschäden verursachen!
Mehr über die Passform des Brustgeschirrs lesen sie weiter unten.

Halsband:

Das sich der Hals von uns Menschen niemals als Sicherungspunkt eignet, versteht sich in der heutigen Zeit von selbst. Bei keinem Sicherungssystem der Welt käme man auf die Idee, einem Menschen an so etwas Fragilem wie der Halswirbelsäule zu sichern!! Jeder hat sicher schon einmal erlebt, wie irritierend ein zu enger Kragen sein kann!. Die Aussage, dass die Halswirbelsäule des Hundes anders gebaut ist, entbehrt jeder Grundlage!

Schon mehrfach nachgewiesene physische als auch psychische Schäden beim Hund durch ungeeinete Sicherung – sprich Halsband oder schlecht sitzendes Brustgeschirr sind unter anderem:

  • Quetschungen der Luftröhre, Kehlkopf, Schilddrüse, Halsarterien bzw.
  • Traumatisierung der Hals- und Rückenwirbelsäule,
  • Erhöhung des Augeninnendrucks , was wiederum das Risiko von Glaukornbildung erhöhen kann.
  • Weitere mögliche Schäden:
    -Beeinträchtigung des Bindegewebes von der Halswirbelsäule bis zur Hinterhand
    – Bandscheibenvorfall,
    – widernatürliche Hals- und Kopfhaltung (Schonhaltung),
    – dauerhafte Schädigung des Bewegungsapparates: Bildung von Arthrosen durch dauerhafte Fehlbelastung und Schonhaltung.
  • Psychische Schäden:
    Fehlverknüpfungen von Schmerzen und Umwelt können zu erhähtem Angst- oder Agressionsverhalten führen, aber auch zu weniger auffälligem teilnahmlosen, depressiven Verhalten.

Optimales Brustgeschirr

Brustgeschirr ist nicht gleich Brustgeschirr!

  • Passform: Für jeden Hund die richtige Größe: den Hund unbedingt vorher vermessen. Gute Hundegeschirranbieter raten dazu !
    Ein Geschirr sollte so eng am Körper liegen, dass man ohne Probleme einen Finger unter den Gurt schieben kann. Ein zu großes, lockeres Geschirr stört und der Hund kann sich durch einen Ruck zurück daraus befreien !
    Die Halsung des Geschirrs sollte so hoch sitzen, dass sie nicht unterhalb des Brustbeins liegt, aber auch so tief, dass sie nicht auf den Hals, Kehlkopf etc, drückt oder auf den Schulterblättern aufliegt. Gerade im Brustbereich ist der größte Druck. Bei Geschirren, die nur einen Brust- und Bauchgurt haben, sollte man immer darauf achten, dass der Gurt der vorne über die Brust führt, weder zu hoch noch zu tief sitzt. Er soll auf gar keinen Fall den Hund daran hindern, sich hinsetzten zu können. Bauchgurt soll hinter den Schultergelenken verlaufen, damit sie sich frei bewegen können.
  • Verschlüsse: sollen möglichst hoch sitzen und nicht direkt am Körper anliegen (alle Verschlüsse müssen unterlegt sein!)- am wenigsten stören sie, wenn sie rechts oder links handbreit neben der Wirbelsäule lieben.
  • Ringe (Verbindungsringe) sollen nie direkt am Körper aufliegen!!

Heben sie niemals ihren Hund mit dem Brustgeschirr, aber auch nie mit einem Halsband hoch !!!
Alle meine Welpen bekommen ein passendes Brustgeschirr für die erste Zeit mit ins neue Zuhause!

Ich empfehle ihnen

Quelle: Wuff 11/12

Literatur und Studien:
Studie Dr. Anders Hallgren „Neck-Throat-Cervical-Injurier caused by pulling and jerks on flat buckles“ (1991)
Dr. Martin S.Fischer und Dr. Karin E. Lilje in der Publikation „Hunde in Bewegung“
Studie amerikanischer Tierärzte „Pressure by a collar or harness on Intraocular pressure in dogs“
Penksepp, J.Affective Neuroscience: The Foundation of Human and Animal Emotions (Oxford University Press 2004)
Dissertation Andrea Böttjer, TuHo Hannover 2003

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