Geschichte
Es soll auch schon vor 9000 Jahren Hunde vom Typ Pinscher gegeben haben.
Natürlich waren es keine direkten Vorfahren unserer heutigen Pinscher, doch immerhin ihre Urahnen. Die damaligen Pinscher bewachten wohl damals Steinzeitsiedlungen und hielten Plagegeister wie Ratten fern.
Der heutige Pinscher entwickelte sich vor etwa 200 Jahren
vor allem in Süddeutschland und Österreich. Hier hielten die Bauern gerne kleine bis mittelgroße, meist rau- aber auch glatthaarige Hunde in Stuben und Ställen. Sie vertrieben Diebe ebenso wie Ratten und Mäuse und beschützen alles, was ihrem Herrn und somit ihnen gehörte! Bei der Haltung mit Pferden war es oft auch so, dass eine besondere Zuneigung zwischen Pferd und Hund entstand.
Interessanterweise nannte man vor allem struppige Hunde damals „Pinscher.“ Erst später setzte sich der Begriff Schnauzer für die rauhaarigen Stallhunde durch. Die kurzhaarigen blieben die Pinscher.
Da Zwergpinscher sehr mutig sind, wurden sie auch für die Jagd nach Dachsen und Füchsen verwendet. Doch besonders eigneten sie sich eben, einmal darauf abgerichtet, als Rattenfänger. Gebräuchlich wurde daher der „glatte Pintsch“ auch als „Rattler“ bezeichnet…
Rasse
Klein, robust & sportlich
Zwergpinscher sind das verkleinerte Abbild des Deutschen Pinschers. Sie haben einen robusten, kleinen aber sehr sportlichen Körper.
Ihr eleganter, quadratischer Bau wird durch das kurze Glatthaar deutlich sichtbar.
Sämtliche Krankheiten, die oft bei Kleinhunden vorkommen, sind bei Zwergpinschern nicht üblich und daher nicht rassetypisch.
Der Zwergpinscher ist daher die so ziemlich einzige Kleinhunderasse, bei der die Zwergenhaftigkeit keine gesundheitlichen Nachteile mit sich bringt!
Kurzes, glattes Haar
Zwergpinscher haben kurzes, glattes Haar und sind daher sehr pflegeleicht. Fellfarben: Einfarbig: Hirschrot, rot bis rotbraun, dunkelrot-braun. Zweifarbig: Schwarz/rot: Lackschwarzes Haar mit roten- bis rotbraunen Abzeichen.
Kopf, Ohren, Rute
Der Kopf ist kräftig, langgestreckt, ohne stark hervortretendes Hinterhauptbein.
Der Nasenrücken ist gerade und verläuft parallel zur Verlängerung der faltenlosen, flachen Stirn mit dem leichten Stop, d.h. Stirnansatz. Der kräftige Fang endet im stumpfen Keil. Die Gesamtlänge des Kopfes (Nasenspitze bis Hinterhauptbein) entspricht der Hälfte der Rückenlänge(Widerrist bis Rutenansatz).
Die Ohren sind hoch angesetzt, v-förmig mit Klappfalte oder Stehohren gleichmäßig aufrecht getragen.
Die Rute ist naturbelassen. Zuchtziel ist die Säbel- oder Sichelrute.
Größe und Gewicht
Zwergpinscher sind ca. 25 – 30 cm groß (Schulterhöhe) und wiegen 4 – 6 kg.
kompletter Rassestandard,FCI Standard (PDF)
Synonyme für Zwergpinscher
Miniature Pinscher oder minpin (Englischer Name des Zwergpinschers)
Rehpinscher (Namensgebend ist die rötlichbraune Farbe, die an ein Reh erinnert)
Pinscher und Schnauzer: Pinscher und Schnauzer gehören trotz ihres unterschiedlichen Aussehens zu einer Hundefamilie.
Nicht verwechseln – Zwergpinscher sind keine
- Prager Ratter
Prager Rattler ist eine tschechische Rasse, die vom FCI nicht anerkannt ist. Prager Rattler haben ein Gewicht von 1,5 -3 kg und eine Schulterhöhe von 20 – 23 cm – Welpen sind alleine schon wegen ihrer geringen Größe krankheitsanfällig! - Mini-Zwergpinscher oder Bonsai Zwergpinscher
das sind zwergpinscherähnliche Mischlinge, die mit einem reinrassigen Zwergpinscher meist wenig gemeinsam haben und sind allein schon wegen ihres geringen Gewichtes krankheitsanfällig
1 Reihe: Prager Rattler
2 Reihe: Zwergpinscher
3. Reihe: Chihuahua
Leider wird durch Vermehrerzucht und zergpinscherähnlichen Mischzüchtungen, wie oben genannt, die Rasse oft sehr verfälscht.
Wenn Sie sich für einen Zwergpinscher entscheiden, ist es daher sehr wichtig nur bei einem seriösen Züchter (FCI-Zucht) zu kaufen.
Nur so können Sie sicher sein, einen wesensfesten, gesunden, und robusten Zwergpinscher zu bekommen, der ihnen ein Leben lang Freude bereitet!
Charakter/Wesen
Typische Wesenszüge des Zwergpinschers sind: schneidiges Temperament, gutartiger Charakter, Spiellust, Anhänglichkeit an seine Besitzer, sehr kinderlieb, unbestechliche Wachsamkeit – das macht ihn zum optimalen Familien- und Begleithund.
Hochentwickelte Sinnesorgane, Reaktionsstärke, Ausdauer und Widerstandsfähigkeit gehören weiters zu seinen Prädikaten.
Durch seine Anpassungsfähigkeit und sein hervorragendes Temperament ist der aufgeweckte Zwergpinscher jederzeit zum Spielen aufgelegt. Wenn jemand einen eher ruhigen und gemütlicheren Hund sucht, ist der Zwergpinscher nicht der geeignete Hund dafür.
Der Zwergpinscher ist ein sehr verträglicher Hund. Er freundet sich schnell mit seinesgleichen und anderen Haustieren an wie z.b. Katzen, Vögel, Pferden, usw. Dennoch wird er freilaufende oder freilebende Tiere jagen, die vor ihm die Flucht ergreifen.
Durch seinen ausgiebigen Bewegungsdrang eignet er sich besonders gut für sportlich begeisterte Hundebesitzer. Wandern, Spazierengehen, Bergsteigen, Radfahren, Joggen machen dem Zwergpinscher besonders viel Freude, da er sehr robust und sportlich ist. Hauptsache mit dabei !
Durch seine hohe Intelligenz und Lernbereitschaft ist er sehr gut zu erziehen. Welpenkurse sind gut für die Sozialisierung, des weiteren werden sie mit ihrem Zwergpinscher in der Hundeschule sicher ein tolles Team abgeben, da er sehr lernbereit ist. Bei Agility (Hundesport) ist der Zwergpinscher durch seine Schnelligkeit und Gewandheit ganz in seinem Element!
Der Zwergpinscher ist sehr hellhörig und hat daher einen sehr ausgeprägten Wachinstinkt. Er meldet jeden Besucher und Eindringling sofort. Wenn Besuch kommt bellt wohl jeder Hund aber der Zwergpinscher beruhigt sich auch wieder sehr schnell. Er ist also bei ausreichender Beschäftigung und Erziehung kein Kläffer.
Ein Pinscher bleibt nicht gerne allein!
4 bis 5 Stunden – länger sollte er nicht alleine gelassen werden. Da er sehr anhänglich ist und sein Herrchen/Frauchen abgöttisch liebt, braucht er viel Kontakt mit seinem Menschen. Daher ist er nicht für ganztägig Berufstätige geeignet, außer er darf zur Arbeit mitgenommen werden.
Hunde die lange allein gelassen werden, müssen sich wohl oder übel mit sich selbst beschäftigen und werden bald unangenehme Verhaltensstörungen aufweisen. Ärger und Probleme sind da dann vorprogrammiert.
Der Zwergpinscher ist ein Hund im Kleinformat aber dennoch ein ganzer Kerl, der sehr viel Freude macht!
„Der Charakter aller Zwergpinscher ist vorzüglich: mutig, sehr wachsam, äußerst lebendig; verbunden mit absoluter Unbestechlichkeit und großer Liebenswürdigkeit. Ich habe zur Zeit einen, dieser geht stundenlang mit, ist unermüdlich und von größter Behendigkeit, solcher Hund macht Freude!
Sein Charakter ist bewundernswert, er erkennt im ganzen Haus nur meine Frau an, trotzdem wir ihn alle verhätscheln, alles versuchen, ihn seiner Liebe abwendig zu machen, scheitern alle Versuche an seiner Unbestechlichkeit!“
– Richard Strebl, in seinem bedeutenden Standardwerk der deutschen Kynologie (um die Jahrhundertwende)
„Ich habe manch braven Hund gehabt, manchen, der sich ein unvergeßliches Andenken in meinem Hause geschaffen hat. Alle übertrifft aber Max (Zwergpinscher „Max v. Klein-Paris“), der beste, verständigste, angenehmste und nützlichste Hausgenosse, den ich je besessen habe!“
-Josef Berta, Vorsitzender des ersten Pinscherklubs, der 1895 gegründet wurde.